Im letzten Jahr habe ich mir im Angebot den Xiaomi 4 Pro Scooter gekauft. Ich bin davor noch nie mit einem Scooter gefahren, also auch nicht mit einem der ganzen Miet-Scootern.
Idee war für Fototouren etwas Kompakteres zu haben als das I:Sy Bike. Dieses erfordert doch immer recht viel Platz und den Umbau der Rückbank etc.
Ein echtes Klapprad – insbesondere als eBike – ist zudem immer noch extrem teuer, zumindest die ich in der Auswahl hatte. Der Scooter erschien mir da eine günstigere Lösung, wenngleich mit einigen Einschränkungen.
Der Xiaomi war letztes Jahr bei einigenm Händlern im Angebot, sodass ich etwas über 400 Euro bezahlt habe. Die eBikes, die ich im Blick hatte, dagegen alle um die 3.000 Euro, was für den seltenen Einsatz nicht richtig zu verargumentieren war.
Ich hatte zunächst noch über eine Version mit Federn nachgedacht, aber diese Federung soll nicht wirklich greifen, wenn man etwas mehr wiegt. Wer in der üblichen Gewichtsklasse liegt, kann auch dieses Modell ins Auge fassen.

Aufbau des Scooters
Der Aufbau ging sehr schnell. Es muss vor allem die Lenkstange zusammen montiert werden. Zudem muss der Scooter über die App aktiviert werden und kann hier auch konfiguriert werden. Ich muss gestehen, dass ich mich damit immer noch nicht intensiv auseinandergesetzt habe. Gibt verschiedenen Fahrmodi und die Möglichkeit Energie zurückzugewinnen. Diese habe ich aktiviert, sonst immer volle Leistung, also die max 20 km/h eingestellt. Die App braucht man sonst nicht zwingend für die Fahrt mit dem Scooter. Man kann darüber den Motor als Diebstahlschutz deaktivieren – ob das aber tatsächlich was bringt …
Hinweis: Ich weiß nicht, ob es jedem klar ist. Der Scooter unterstützt erst ab 5 km/h, heißt man muss den Scooter anschieben, sonst springt der Motor nicht an.
Erste praktische Erfahrungen
Da ich dem Scooter im Winter gekauft habe, konnte ich zunächst aufgrund des schlechten Wetters nur selten fahren.
Wie geschrieben, bin ich vorher nie Scooter gefahren und empfinde es aber direkt als einfach. Man muss lediglich bedenken, dass kleine Räder sich immer anders verhalten, dass ist schon bei Klapprädern so.
Der Scooter hat am Lenker Blinker, ob die andere Verkehrsteilnehmer die tatsächlich sehen, bin ich mir nicht sicher. Zusätzlich Blinker hinten wäre sicher optimal.
Die Reichweite wird mit 60 Kilometern angegeben. In der Praxis ist es doch deutlich weniger – eher um die 35 Kilometer. Für Touren in Städten war es für mich aber bisher immer ausreichend, sodass ich dann einmal abends geladen habe.
Das Laden dauert mit dem normalen Ladegerät leider auch diverse Stunden, also i.d.R über Nacht.

Was ich an dem Xiaomi vermisse
Ideal wäre aus meiner Sicht ein Akku, den man abnehmen kann um ihn zu laden. Das gibt es aber leider selten und erst in ganz anderen Preisklassen.
Generell mag ich den Schalter für den Antrieb von der Position nicht so gern, aber auch das ist glaube ich bei fast allen Scootern identisch
Federung und etwa mehr Bremsleistung wären natürlich schön, auf die Federung hatte ich aus den genannten Gründen verzichtet. Bessere Bremsleistung vermute ich bei den teueren Scootern mit Scheibenbremsen. Ich hatte aber bisher auch nicht nie Probleme mit der Bremsleistung
Die Halterung im zusammengeklappten Zustand vom Lenker und hinterem Schutzblech klappt gut, aber nur solange Gewicht drauf ist. Da muss man etwas vorsichtig sein, wenn man den Scooter z.B. ins Auto packt.
Eine extra Öse für ein Schloss wäre super. So bleibt nur ein enges Schloss um den Rahmen vorne oder durch das Vorderrad. Ich habe mich für ein ganz einfaches Rollschloss entschieden, wie man vorne an der Stange sieht. Das bietet sicher keinen großen Schutz, aber ich lasse den Scooter üblicherweise auch nicht lange irgendwo stehen.
Mein Fazit Xiaomi Electric Scooter 4 Pro
Ich muss sagen meine Erwartung wurde nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Auf Städtetouren ist der Scooter wirklich optimal, um die Stadt zu erkunden. Nicht den ganzen Tag, aber als Ergänzung zu Touren muss Bus und Bahn oder zu Fuß. Insbesondere Orte, die sonst eher mühsam zu erreichen sind, lassen sich mit dem Scooter meist schnell erreichen.
Er lässt sich problemlos auf der Rückbank verstauen. Die 20 KM/H sind auf langen Strecken etwas ermüdend, aber in einer Stadt für mich ausreichend.
Auch so kommt er immer mal wieder zum Einsatz. Wenn das Auto z.B. in die Werkstatt muss, nutze ich den Scooter.

