Das Schloss Lindstedt liegt nur unweit vom neuen Palais an der Lindstedter Chaussee. Diese kann aber mit Autos nicht befahren werden, sodass man z.B. den kleinen Parkplatz an der Amudsenstraße nutzen kann und den Rest zu Fuß geht.
Geschichte zum Schloss Lindstedt
Das Gebiet des heutigen Schlosses Lindstedt gehörte von 1803 bis 1828 der Familie von Bülow. König Friedrich Wilhelm III. erwarb es 1828 als kleines Landgut, hauptsächlich zur Karpfenzucht genutzt, von der noch heute Reste der Teichanlagen zeugen.
Hohenzollern-Besitz und Kaiserreich (1861-1918)
Nach seiner Fertigstellung blieb das Schloss im Besitz des Hauses Hohenzollern, wurde jedoch häufig an hochrangige Beamte verpachtet. Eine seiner ungewöhnlichsten Funktionen erhielt es während der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II.: Es diente als Quarantänestation für die kaiserliche Familie bei Cholera- und Tuberkuloseepidemien und wurde zeitweise als Schulgebäude für die Kinder des Kaisers genutzt. Die idyllische Villa wurde so zu einem Ort der Isolation und des Schutzes vor den gesundheitlichen Bedrohungen der Zeit.
Zwischen den Weltkriegen (1919-1945)
Nach dem Ende der Monarchie wurde das Anwesen in Erbpacht an General Erich von Falkenhayn vergeben, den ehemaligen Chef des Generalstabs im Ersten Weltkrieg. Er lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1922; seine Familie bewohnte das Schloss jedoch bis 1944.
Die Jahre der DDR (1945-1990)
In der DDR-Zeit diente Schloss Lindstedt der Pädagogischen Hochschule Potsdam und später dem gerichtsmedizinischen Institut. Seit 1996 gehört es zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und ist Teil des UNESCO-Welterbes “Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin”.
Aktuelle Nutzung
Schloss Lindstedt dient angeblich als exklusiver Veranstaltungsort. Es nimmt damit eine Sonderstellung ein, denn es ist das einzige von der SPSG verwaltete Schloss, das für private Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Bei meinem Besuch fand ich das so nicht vor. Der Garten war wenig gepflegt im Vergleich zu den anderen Gärten und das Schloss machte von außen auch nicht den Eindruck, dass es regelmäßig genutzt wird – mag ich aber auch falsch liegen.
Der Garten kann frei betreten werden, das Schloss selber nicht.








